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Mia san mia

Eine starke Marke

Ende 2017 zählt der Fußball-Club Bayern, München e.V. knapp 300.000 Mitglieder. Er ist der mitgliederstärkste Sportverein weltweit. Menschen auf allen Kontinenten sprechen von wir und uns, wenn sie über ihren FCB reden.

Die Seele des FCB ist öffentlich

Was kann man beim FCB beobachten? Was macht ihn so einzigartig? Seine Seele ist öffentlich. Eng verbunden mit der bayerischen Lebensart. Gradraus, streitbar, schlitzohrig, gesellig. Großspurig und doch bodenständig. Herzeigen was man hat. Hart arbeiten, damit man was hat. Hinstehen, wenn es Hinstehen braucht.

Wer nicht passt, gehört nicht dazu

Wer diesem Mia-san-mia-Lebensgefühl nicht dient, den schleudern die Zentrifugalkräfte aus seinem Zentrum. Wer ihm dient, ist aufgehoben in einer großen Familie. Trainer oder Spieler müssen den Pulsschlag verstehen und leben, wenn sie Trainer oder Spieler beim FCB sein und bleiben wollen. Jedes Familienmitglied ist zugleich eine Verkörperung der ganzen Familie. Spieler, Trainer, Management, Verwaltung, Mitglieder, Fans – Mia san mia erfasst den gesamten Organismus FCB durch alle Organisationsformen und -ebenen. Dieser hohe Anspruch will von jedem Einzelnen erfüllt sein. 

Aus sportlicher Sicht hat der Trainer Jürgen Klinsmann damals wahrscheinlich vieles richtiggedacht. Das ist aber beim FCB nicht einmal die halbe Miete. Er wollte den Verein langfristig modernisieren und hat dabei übersehen, dass Mia-san-mia keine Ich-allein-weiß-es-besser-Macher verträgt. Sein Engagement endet nach 301 Tagen. Wahrscheinlich war es der Respekt vor seinen früheren Leistungen, dass er überhaupt so lange im Amt war. Das gegenseitige Fremdeln war eigentlich schon viel früher offensichtlich. Aber auch das ist der FCB: ein leichtfertiger Rauswurf kommt nicht in Frage. Man steht zu seinem Wort. Wenn dann aber die Familie als Ganzes Schaden nimmt, gibt es konsequentes und schnelles Handeln.

Wie konnte dieser einzigartige Zusammenhalt entstehen?

Es gab da einen, der es verstanden hat, dieses Lebensgefühl in wirtschaftliche Zusammenhänge zu übersetzen. Am 1. Mai 1979 wechselte Uli Hoeneß im Alter von 27 Jahren ins Management. Er ist einer der Menschen, die den Kern einer Sache in Fleisch und Blut verkörpern. Er hat diesen Verein aus seinem so-sein heraus maßgeblich zur heutigen Bedeutung geführt. Nicht als einer, der sich etwas ausgedacht und dann umgesetzt hat. Sondern als einer, der seine Gestaltkraft voll und ganz in den Dienst der Genetik des FCB stellt. Er hat die Genetik nicht erfunden, sondern er hat sie zur Entfaltung gebracht.

So einen lässt die Familie auch dann nicht im Stich, wenn er gefehlt hat. Er ist so sehr Teil des FCB, dass nach der Buße die Rückkehr gefeiert wird. Hören Sie sich den Applaus auf Youtube an, als Uli Hoeneß 2016 erneut zum Vorstand gewählt wurde. Auch das ist Familie.

Wer sich deutlich und mit einem gewissen Selbstbewusstsein auf sich selbst bezieht, bekommt schnell mal den Vorwurf zu hören, er oder sie sei überheblich oder großmäulig. Der FCB muss sich das immer wieder gefallen lassen und kassiert Häme, wenn es mal nicht so gut läuft. Eine klare Persönlichkeit polarisiert eben.

Und doch:
Wahre Stärke liegt in einem selbst. Der FCB liefert den eindrucksvollen Nachweis dafür.

Und noch ein paar Fragen im unternehmerischen Zusammenhang

Worin besteht die Anziehungskraft Ihres Unternehmens? Hatten Sie schon Topleute mit ausgezeichneten Zeugnissen in Ihren Reihen, die doch fremd blieben? Wenn ja – können Sie sehen, woran das lag? Wie schnell und woran merken Sie, ob jemand genau zu Ihrem Unternehmen passt?

Winfried Walter Skarke, Wesens/kern/stratege

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Der Autor

Mein Name ist
Winfried Skarke.
Ich bin
Wesenskernstratege
und Entwickler der
Wesenskernstrategie.

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