Ein Chirurg
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Und ein verwandelter Chirurg

Eine Operation war nötig geworden. Einige Recherchen führten meine Frau und mich zu einem Chirurgen im nahen München. Dort – so ist uns empfohlen worden – würde minimal invasiv operiert. Die Voruntersuchung bei diesem Spezialisten verlief dann seltsam routiniert: der Frageton einsilbig und die Bemerkungen ungelenk. Ist das wirklich der Arzt, der uns von zwei Seiten wärmstens ans Herz gelegt wurde?

Dann der Zweifel

Kennen Sie die Zweifel, die dann auftauchen? Zweifel an den Menschen die empfohlen haben? Zweifel an sich selber? Zweifel an der Kompetenz des Empfohlenen? Habe ich selber genau genug gefragt und hingehört?

Sie ahnen schon wie’s weitergegangen ist – die Überschrift gibt ja einen Hinweis.

Die Wandlung

Die OP begann um elf und dauerte drei Stunden. Am späten Nachmittag steht der Operateur am Fußende des Bettes.

Ja – dem Äußeren nach ist es der Arzt mit dem wir vor rund drei Monaten gesprochen haben.

Nein – das stimmt eigentlich nicht wirklich.

Auch das Äußere hat sich verändert. Das Gesicht gelöst, der Ton freudig verbindlich, die Bewegungen frei und offen. Da steht einer, der von seiner Arbeit schwärmt, während er über den OP-Verlauf spricht. Die pure federnd dynamische in sich ruhende Freude an seinem Beruf steht da. Über solche Begegnungen freue ich mich weit über den eigentlichen Anlass hinaus. Sie bereichern mein Leben, weil diese frei fließende Energie sich als tiefes Erinnerungsbild in mich einpflanzt und sehr ansteckend wirkt.

Der Wesens/kern zeigt sich

In der Tätigkeit des Operierens muss etwas sein, das speziell sein Wesen bis in die letzte Faser lebendig und kraftvoll macht. Das ist wohl das Beste was einer Patientin oder einem Patienten geschehen kann.

Ich vermute, wenn er wüsste, was die wirkliche Essenz ist, die sein Wesen beim Operieren so zum Leuchten bringt, dann wäre auch das vorbereitende Beratungsgespräch von dieser Essenz durchdrungen.

Jetzt Sie

Bei welchen Tätigkeiten sind Sie voller Tatkraft und ganz Sie selber? Fragen Sie sich manchmal, warum das nicht durchgängig so sein kann? In allen Tätigkeitsbereichen? Wie und wo könnten müssten Sie ansetzen? Ist das schwierig oder vielleicht lächerlich einfach?

Winfried Walter Skarke, Wesens/kern/stratege

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